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von Der Stiftung Warentest 08 Dez., 2019
Keimbelastung und Rückstände Stiftung Warentest rät zu Leitungs- statt Mineralwasser Keimbelastet, mineralstoffarm und teuer: Der Stiftung Warentest zufolge lohnt sich die Investition in stilles Mineralwasser nur selten. Leitungswasser enthält zum Teil sogar mehr Mineralstoffe. Anass Bachar/ EyeEm/ Getty Images Mittwoch, 26.06.2019 05:08 Uhr • Drucken • Nutzungsrechte • Feedback • Kommentieren In stillem Mineralwasser lassen sich häufig kritische Stoffe nachweisen. Zu diesem Ergebnis kommt ein aktueller Bericht der Stiftung Warentest. In der Hälfte von 32 untersuchten Produkten stießen die Tester auf Krankheitserreger, Spuren aus der Landwirtschaft und Industrie oder andere problematische Stoffe, heißt es in einem aktuellen Bericht. Ein Bio-Wasser bewertete die Stiftung Warentest mit "mangelhaft". Das Produkt ("Rheinsberger Preußenquelle") war den Prüfern zufolge mit außergewöhnlich vielen Keimen belastet. Darunter befanden sich auch Krankheitserreger, die Menschen mit einem schwachen Immunsystem - etwa Babys oder Krebskranken - gefährlich werden können. In einem weiteren Bio-Wasser ("Christinen") stießen die Tester auf Stäbchenbakterien, die für Patienten auf der Intensivstation eine Gefahr darstellen. Da die Keime für Gesunde unbedenklich sind, erhielt das Wasser noch die Bewertung "ausreichend". Wie die Keime ins Wasser gelangt sind, sei unklar, schreiben die Tester. Stilles Wasser ist jedoch grundsätzlich anfälliger: "In sprudelnden Medium- und Classic-Wässern hemmt Kohlensäure das Keimwachstum. Im stillen Wasser fehlt dieser Schutz", heißt es in dem Bericht. Mineralwasser - nur selten besser als Trinkwasser Den Titel Mineralwasser dürfen nur Wässer tragen, die aus tiefen, geschützten Quellen stammen und kaum behandelt werden. Sie unterscheiden sich von Trinkwasser, das vor allem aus Grundwasser, aber auch aus Flüssen, Seen oder Talsperren stammt und von Wasserwerken aufbereitet wird. Es gelangt anschließend als Leitungswasser zum Verbraucher. Viele Konsumenten erhoffen sich von Mineralwasser eine größere Reinheit. Bei ihren Prüfungen entdeckte die Stiftung Warentest jedoch in vier Wässern Abbauprodukte von Pestiziden, eines enthielt Rückstände eines Korrosionsschutzmittels. Keiner der Stoffe war in den gefundenen Mengen gesundheitsgefährdend. Die Bezeichnung "natürliches Mineralwasser" sei jedoch fragwürdig, heißt es in dem Bericht. Auch der Name Mineralwasser kann irreführend sein, da keine Mindestmengen an Mineralstoffen vorgeschrieben ist. 13 der 32 untersuchten Stillen Mineralwässer enthielten bei den Untersuchungen weniger Mineralstoffe als der Durchschnitt des für einen weiteren Test geprüften Leitungswassers. Ausnahme waren die Produkte von Contrex und Extaler. Immerhin: Wer stilles Mineralwasser kaufen will, kann laut Stiftung Warentest zu den günstigen Flaschen greifen. Die Produkte mit den vier besten Bewertung kosteten alle nur 13 Cent pro Liter, sie stammten von Edeka ("Gut & Günstig"), Aldi Nord ("Quellbrunn Naturell"), Rewe ("Ja still") und Kaufland ("K-Classic still"). Leitungswasser: Günstig, unverpackt, streng kontrolliert Neben dem Mineralwasser prüfte Stiftung Warentest auch Leitungswasser von 20 verschiedenen Standorten in Deutschland auf 126 Verunreinigungen. In keiner der Proben stießen die Prüfer auf gesundheitlich bedenkliche Mengen eines Stoffes, alle Wässer hielten die strengen Vorgaben der Trinkwasserverordnung ein. Allerdings enthielten manche Spuren von Pestiziden oder deren Abbauprodukten. In drei Wässern fanden die Tester außerdem Spuren von Medikamenten, bei denen selbst bei lebenslanger Aufnahme ein gesundheitliches Risiko auszuschließen ist. In ebenfalls drei Proben ließen sich minimale Mengen einer als krebserregenden Chrom-Verbindung nachweisen. Das daraus resultierende Risiko gelte ebenfalls als sehr gering, schreibt die Stiftung Warentest in ihrem Bericht. Das Fazit: "Unsere Stichprobe zeigt: Hahn aufdrehen und trinken - das ist nicht nur preiswert und ökologisch, sondern auch sicher", heißt es bei der Stiftung Warentest. Wer wissen will, wie sich das Trinkwasser in seiner Region zusammensetzt und ob es sich für die Zubereitung von Babynahrung eignet, kann bei seinem Wasserversorgen nachfragen.
von Das Bundesamt für Verbraucherschutz warnt vor diesem KinderbadezusatzFoto: Bundesamt für Verbraucherschutz veröffentlicht am 18.09.2019 - 20:48 Uhr 08 Dez., 2019
Die Verpackung ist ultra-niedlich, der Inhalt kann aber sehr gefährlich sein! Die Drogeriekette Rossmann hat den Verkauf eines Kinderduschgels gestoppt, das in kleinen tierförmigen Tütchen zu 50 ml verpackt ist. In einer Probe des Badegels wurden Bakterien der Art Burkholderia cepacia nachgewiesen, daraufhin habe man einen Rückruf gestartet, wie das in Burgwedel bei Hannover ansässige Unternehmen mitteilte. Der beanstandete Artikel hat laut Bundesamt für Verbraucherschutz die Nummer EAN 9002422105661 oder 9002422106804. Für gesunde Menschen besteht beim Bakterium Burkholderia cepacia eine geringe Gefahr, durch den Kontakt krank zu werden. Personen mit geschwächtem Immunsystem oder Lungenkrankheiten sind dagegen anfälliger. Bakterien der Art Burkholderia cepacia sind sehr resistent gegen geläufige Antibiotika. Eine Infektion mit dem Keim kann etwa bei Menschen mit Atemwegserkrankungen zu schweren Lungenentzündungen führen. Das bundesweit in Rossmann-Filialen verkaufte Dusch- und Badegel wurde von einem Lieferanten in Österreich importiert, teilte ein Sprecher der Drogeriekette mit. Das Produkt könne in jeder Filiale zurückgegeben werden kann – der Kaufpreis werde erstattet.
von Guido Mader 08 Dez., 2019
Die Fleisch-Krone Feinkost GmbH hat vorsorglich Frikadellen wegen des Verdachts auf Listerien zurückgerufen. Betroffen sei der Artikel "Gut Bartenhof Frikadelle Klassik und Frikadellen-Bällchen" mit den Chargen-Nummern 97812 und 97813 und dem Mindesthaltbarkeitsdatum 05.11.2019. Weiter geht es um "ja! Frikadellenbällchen" in der 500 Gramm-Packung mit den Mindesthaltbarkeitsdaten 05.11.2019 und 20.11.2019. Vom Verzehr der Produkte werde dringend abgeraten, hieß es. Die Ware mit der Bezeichnung "Gut Bartenhof" sei an Norma-Filialen in Aichach (Bayern), Rossau (Sachsen), Ahrensfelde (Brandenburg), Dettingen (Baden-Württemberg), Rheinböllen (Rheinland-Pfalz) und Kerpen (Nordrhein-Westfalen) geliefert. Die "ja! Frikadellenbällchen" wurden nach Angaben von lebensmittelwarnung.de in Niedersachsen und Nordrhein-Westfalen ausgeliefert. Listerien (Listeria monocytogenes) sind in der Natur vorkommende Bakterien. Nur wenige Menschen erkranken an der sogenannten Listeriose. Bei gesunden Erwachsenen verläuft die Infektionskrankheit meist unauffällig oder nimmt einen harmlosen Verlauf mit grippeähnlichen Symptomen. Gefährlich ist die Infektion für abwehrgeschwächte Menschen und Schwangere. Die Zahl der Erkrankungen schwankt pro Jahr zwischen 300 und 600 Fällen in Deutschland. Im Durchschnitt enden sieben Prozent tödlich.
von websitebuilder 08 Dez., 2019
onnenweise Fleischwaren mussten wegen Listerienbefalls beim Hersteller Wilke vernichtet werden. Bei einem Frikadellenhersteller in Niedersachsen gab es einen weiteren Fund - und nun wohl auch in Baden-Würemberg. Nach dem Listerienskandal beim Fleischhersteller Wilke, mit dem drei Todesfälle in Verbindung gebracht werden, gibt es offenbar einen weiteren Ausbruch von Listeriose in Deutschland. Wie die "Bild am Sonntag" berichtet, sei ein fleischverarbeitender Betrieb in Baden-Wür0emberg unter Verdacht. Demnach seien in dem betroffenen Betrieb bereits im Januar die gefährlichen Bakterien des Typs Pi 4 in einer Produk5onsanlage festgestellt worden. Vor zwei Jahren sei der Listerienstamm dort schon einmal im Rahmen einer amtlichen Rou5nekontrolle in einem Lebensmi0el festgestellt worden. Der zuständige Verbraucherminister Peter Hauck habe "umgehend eine intensive Ermi0lungstä5gkeit der Lebensmi0elüberwachung veranlasst", sagte eine Behördensprecherin. ( Lesen Sie hier mehr darüber, wie Billigpreise die Fleischindustrie verändern) Laut "Bild am Sonntag" teilte das Robert-Koch-Ins5tut (RKI) mit, es hä0en sich insgesamt 15 Personen aus sieben Bundesländern mit dem Listerienstamm dieses Typs infiziert; in zwei Fällen mit tödlichem Ausgang, so RKI-Sprecherin Susanne Glasmacher: "Zwei Pa5enten sind nach Angaben der zuständigen Gesundheitsämter als direkt oder indirekt an der Listeriose verstorben übermi0elt." Listerien (Listeria monocytogenes) sind Bakterien, die in der Natur vorkommen. Nur wenige Menschen erkranken an der sogenannten Listeriose. Bei gesunden Erwachsenen verläuE die Infek5onskrankheit meist unauffällig oder nimmt einen harmlosen Verlauf mit grippeähnlichen Symptomen. Gefährlich ist die Infek5on für abwehrgeschwächte Menschen und Schwangere. Die Zahl der Erkrankungen schwankt pro Jahr zwischen 300 und 600 Fällen in Deutschland. Im Durchschni0 enden sieben Prozent tödlich. Im Zusammenhang mit dem Listerienfund beim Fleischhersteller Wilke ermi0elt die StaatsanwaltschaE Kassel wegen fahrlässiger Tötung gegen den GeschäEsführer. Drei Menschen sollen durch die Lebensmi0el gestorben, 37 weitere krank geworden sein. Weiterer Listerienverdacht bei "ja! Frikadellenbällchen" Einen weiteren Rückruf wegen Verdacht auf Listeriose meldet das Bundesamt für Verbraucherschutz und Lebensmi0elsicherheit in Bezug auf den Fleischhersteller Fleisch- Krone Feinkost GmbH. In diesem Fall geht es um Frikadellen. 1 von 2 03.11.2019, 13:41 Druckversion - Fleischproduktion: Ermittlungen wegen Listerienverda... https://www.spiegel.de/wirtschaft/service/listerien-verdacht-neue-ermit... Betroffen sei der Ar5kel "Gut Bartenhof Frikadelle Klassik und Frikadellen-Bällchen" mit den Chargen-Nummern 97812 und 97813 und dem Mindesthaltbarkeitsdatum 05.11.2019. Außerdem "ja! Frikadellenbällchen" in der 500 Gramm-Packung mit den Mindesthaltbarkeitsdaten 05.11.2019 und 20.11.2019. Vom Verzehr der Produkte werde dringend abgeraten, hieß es. Die Ware mit der Bezeichnung "Gut Bartenhof" sei an Norma-Filialen in Aichach (Bayern), Rossau (Sachsen), Ahrensfelde (Brandenburg), DeMngen (Baden-Wür0emberg), Rheinböllen (Rheinland-Pfalz) und Kerpen (Nordrhein-WesNalen) geliefert. Die "ja! Frikadellenbällchen" wurden nach Angaben von lebensmi0elwarnung.de in Niedersachsen und Nordrhein-WesNalen ausgeliefert. mst/dpa URL: h0ps://www.spiegel.de/wirtschaE/service/listerien-verdacht-neue-ermi0lungen-in-baden- wuer0emberg-a-1294615.html Verwandte Arkel: Listerien-Fund: Hersteller ruE Frikadellen bei Rewe und Norma zurück (02.11.2019) h0ps://www.spiegel.de/wirtschaE/unternehmen/frikadellen-von-rewe-und-norma-wegen- listerien-fund-zurueckgerufen-a-1294600.html Behördenbericht zu WursNirma Wilke: "Großflächig kontaminiert" (28.10.2019) h0ps://www.spiegel.de/wirtschaE/unternehmen/wilke-wurst-behoerdenbericht-zeigt- zustaende-nach-fabrikschliessung-a-1293802.html Billigfleisch im Supermarkt: Überlebe ich das? h0ps://www.spiegel.de/plus/ueberlebe-ich-das- a-00000000-0002-0001-0000-000166382678 Listerienskandal: Behörden stellen 1,6 Tonnen Grillfleisch sicher (01.11.2019) h0ps://www.spiegel.de/wirtschaE/unternehmen/wilke-wurst-1-6-tonnen-grillfackeln- muessen-vernichtet-werden-a-1294334.html Mehr im Internet Lebensmi0elwarnung Bundesamt für Verbraucherschutz und Lebensmi0elsicherheit h0ps://www.lebensmi0elwarnung.de/bvl-lmw-de/detail/lebensmi0el/46862 SPIEGEL ONLINE ist nicht verantwortlich für die Inhalte externer Internetseiten.
von websitebuilder 08 Dez., 2019
In einem Münsterländer Fleischbetrieb werden keimbelastete Frikadellen gefunden. Lebensmittelkontrolleure schließen das Geschäft daraufhin. Nun wird bekannt: Das Unternehmen war bereits zuvor mehrfach negativ aufgefallen. Auch der Rückruf der Produkte sei erst auf Druck veranlasst worden. Listerienfunde bei einem Fleischwarenhersteller aus dem Oldenburger Münsterland haben die Behörden zu weiteren Untersuchungen veranlasst. Lebensmittelkontrolleure untersuchten die Betriebsstätte in Essen im Landkreis Cloppenburg. "Gravierende Hygienemängel wurden nicht festgestellt", sagte ein Sprecher des Landkreises. Es sei bei der Unternehmenszentrale von Fleisch-Krone Feinkost auch kein belastendes Material gefunden worden. Allerdings waren den Behörden in den vergangenen Monaten die Betriebsstätten des Unternehmens in Essen und in Goldenstedt negativ aufgefallen. Für den Betrieb in Goldenstedt hatten der Landkreis und das Landesamt für Lebensmittelsicherheit und Verbraucherschutz (Laves) bereits eine höhere Risikoeinstufung aufgrund von Hygienemängeln in der Vergangenheit vorgenommen. Dadurch habe es häufiger unangemeldete behördliche Kontrollen als gewöhnlich gegeben, sagte ein Sprecher des Landkreises Vechta. Der Landkreis hatte Anfang des Jahres die Goldenstedter Filiale auf dem "Hygiene-Pranger" des Landes veröffentlicht. Das Unternehmen äußerte sich auf eine Anfrage zu den Mitteilungen der Landkreise bislang nicht. Rückruf nur auf Druck veranlasst Am Freitag hatten der Landkreis Vechta und das Niedersächsische Laves bei einer Kontrolle im Fleischwarenwerk in Goldenstedt Listerien in Eigenproben des Unternehmens festgestellt. Betroffen waren Fertigfrikadellen, die an die Lebensmittelhändler Rewe und Norma geliefert worden waren. Das Laves zog daraufhin vorübergehend die Betriebszulassung zurück - das heißt, das Unternehmen darf im Moment keine Händler mit seinen Produkten beliefern. Erst auf Druck des Landkreises und des Laves habe das Unternehmen einen Rückruf der betroffenen Waren veranlasst, sagte eine Sprecherin des Verbraucherschutzministeriums in Hannover. Grund für die Kontrolle in der vergangenen Woche waren Verstöße gegen das Lebensmittelrecht, die Kontrolleuren bereits im vergangenen Jahr aufgefallen waren. Am 14. Dezember 2018 hatte der Landkreis Vechta eine Verfügung wegen Zuwiderhandlungen gegen das Lebensmittelrecht erlassen, hieß es aus dem Kreishaus. Dem Unternehmen Fleisch-Krone Feinkost sei daraufhin das Inverkehrbringen von verzehrfertigen Lebensmitteln aus der Betriebsstätte in Goldenstedt untersagt worden, wenn sie nicht zuvor negativ auf Listerien untersucht wurden. Die Lebensmittelkontrolleure im Nachbarkreis Cloppenburg hatten ebenfalls Anfang des Jahres im Stammwerk in Essen in einer Charge Hähnchenschnitzel Listerien nachgewiesen. Es seien auch schwerwiegende Hygienemängel festgestellt worden. Der Betrieb habe auch nicht den verbindlich geltenden Mindestanforderungen des Lebensmittelrechts entsprochen. Daraufhin habe auch der Landkreis Cloppenburg eine Verfügung wegen Zuwiderhandlungen gegen das Lebensmittelrecht erlassen. 15 mal positiv auf Listerien getestet
von Guido Mader 08 Dez., 2019
Immer mehr Schadstoffe wie Pestizide, Nitrat oder Arzneimittelrückstände belasten die Wasserressourcen. Sie zu entfernen, kostet viel Geld; das Verursacherprinzip gesetzlich zu verankern, wäre nach Ansicht der Versorger besser. Trinkwasser gilt hier zu Lande als eines der am besten kontrollierten Lebensmittel – und besitzt im internationalen Vergleich hervorragende Qualität. Ob das in Zukunft so bleibt, ist fraglich. Die rund 6000 Wasserversorger in Deutschland sehen sich vor »größeren Herausforderungen denn je«. Immer mehr möglicherweise gefährliche Fremdstoffe tauchen in der Umwelt auf – auch im Wasser, wo sie Fachleuten Kopfzerbrechen bereiten. Was in Fluss, See und Grundwasserleiter herumschwimmt, muss mit einigem Aufwand davon abgehalten werden, in die Wasserleitungen zu gelangen. 70 Prozent des Trinkwassers in Deutschland werden aus Grund- und Quellwasser gewonnen; 15 Prozent stammen aus Oberflächenwasser von Flüssen, Seen oder Talsperren, weitere 15 Prozent aus Uferfiltrat oder angereichertem Grundwasser. Zu den Verunreinigungen, die zwischen Zulauf und Zahnputzbecher herausgefiltert werden, zählen Pestizide, Pharmazeutika, Inhaltsstoffe aus Waschmitteln und Produkten zur Körperpflege, aber auch Mikroplastik, vor allem aus dem Reifenabrieb. Die bedeutendsten Schadstoffe im Rohwasser, das die Wasserwerke erst noch in Trinkwasser verwandeln müssen, sind Nitrat, Pestizide sowie Rückstände aus Medikamenten. Letztere sind im Trinkwasser zwar bislang die Ausnahme, doch allein ihr Vorhandensein im Rohwasser bedeutet, dass diese aufwändig entfernt werden müssen. »Im Idealfall sollten die Wasserwerke nur der Verteilung des Trinkwassers dienen, in der Praxis ist aber eine mehr oder weniger komplexe Rohwasseraufbereitung notwendig«, schreibt dazu das Umweltbundesamt. Aktuell warnt es gerade vor hohen Trifluoracetat-Konzentrationen im Grundwasser, einem Abbauprodukt des Herbizids Sunfire, das in der »Trinkwasseraufbereitung kaum entfernt werden kann« und die Versorger vor Probleme stelle. Ein ganzer Schadstoff-Zoo Auch Mikroplastik, weltweit in Boden, Wasser und Luft zu finden, belastet als potenzieller Schadstoff die Wasserressourcen. Im Sommer 2019 warnte die WHO vor möglichen Auswirkungen auf Umwelt und Gesundheit. Zwar »scheine Mikroplastik im Trinkwasser nach heutigem Stand kein Gesundheitsrisiko darzustellen«, die Datenlage sei allerdings lückenhaft und weitere Forschung notwendig. Vorsichtshalber fordert die WHO eine zusätzliche Filterung des Abwassers, wodurch nicht nur Mikroplastik, sondern auch andere schädliche Substanzen wie Chemikalien und Krankheitserreger aus dem Wasser entfernt würden. Rund 3000 pharmazeutische Wirkstoffe sind derzeit in Deutschland zugelassen, einschließlich der Veterinärarzneimittel. Diese gelangen aus der Tierhaltung über Gülle, Weiden und Koppeln sowie Aquakulturen in die Umwelt. Die Arzneimittel aus der Humanmedizin kommen auf »natürlichem« Weg über Ausscheidungen ins Abwasser, aber auch durch die unsachgemäße Entsorgung von Arzneien über die Toilette. »So werden inzwischen nahezu deutschlandweit in Fließgewässern sowie in Boden- und Grundwasserproben Rückstände gefunden«, heißt es in einer Mitteilung des Deutschen Vereins des Gas- und Wasserfaches (DVGW). »Etwa 150 verschiedene Wirkstoffe konnten bislang identifiziert werden.« Allerdings stellten sie wegen der geringen Konzentrationen von 0,1 bis 1 Mikrogramm pro Liter keine Gefahr für die menschliche Gesundheit dar. Belegt seien dafür Umweltfolgen, zum Beispiel dass Wirkstoffe wie ein synthetisches Hormon aus der Antibabypille bereits in einer Konzentration von wenigen Nanogramm pro Liter die Fortpflanzung von Fischen erheblich stören. Ebenfalls bei Fischen schädigt das Schmerzmittel Diclofenac Leber und Niere; Antibiotika wiederum hemmen oft das Wachstum von Algen. Wachsendes Problem: Medikamente Bereits im Trinkwasser selbst finde man inzwischen gelegentlich Spuren dieser Arzneimittel, so das Umweltbundesamt. Dank moderner Analysemethoden sind solche Stoffe heute auch in extrem niedriger Konzentration nachweisbar. Mediale Aufmerksamkeit erregte zuletzt, dass Forscher der Jacobs University Bremen zwar kein Medikament, aber ein MRT-Kontrastmittel auf Basis von Gadolinium im Leitungswasser nachwiesen. Dessen Zulassung in der EU ruht derzeit, weil es möglicherweise schwere Nebenwirkungen verursacht. Zwar gelten die gemessenen Konzentrationen des Kontrastmittels nach aktuellem Wissensstand nicht als gesundheitsgefährdend; sie sind jedoch nach Angaben von Michael Bau, dem Leiter der Untersuchung, ein Indikator dafür, dass auch andere chemische Substanzen aus dem Abwasser im Trinkwasser sein können. »Dies sind zum Beispiel Arzneimittelrückstände und besonders die so genannten ›endokrinen Disruptoren‹, die bei Menschen und Tieren hormonähnliche Wirkungen haben und im Gegensatz zum Kontrastmittel Gadolinium schon in sehr geringen Konzentrationen die Gesundheit beeinflussen«, erklärt der Geochemiker. Hinzu kommt, dass unsere Gesellschaft immer älter wird, nicht zuletzt dank des medizinischen Fortschritts. Die Kehrseite aus wasserwirtschaftlicher Sicht ist, dass der Verbrauch von Pharmazeutika steigt, zum Beispiel von Lipidsenkern, Betablockern, Antirheumatika – und damit eben die entsprechenden Mengen in den natürlichen Gewässern, aus denen Wasserwerke das Trinkwasser bereitstellen. Da die gefundenen Mengen weit unterhalb der für eine Wirkung nötigen Dosis liegen, stellen sie keinerlei Risiko für die menschliche Gesundheit dar, »dennoch sollte aber allein aus Sicht eines vorsorgenden Umwelt- und Gesundheitsschutzes der Eintrag von Arzneimitteln so gering wie möglich sein«, schreibt das Umweltbundesamt. Vorsorgeprinzip Außer mit Spurenstoffen sei das Grundwasser in vielen Regionen zudem erheblich mit Nitrat verunreinigt, warnt der DVGW. Das hat gravierende Folgen für die Trinkwassergewinnung: So wurde bei Untersuchungen für den letzten Nitratbericht der Bundesregierung an rund der Hälfte der Messstellen für Grundwasser eine erhöhte Nitratkonzentration festgestellt; bei 28 Prozent der Messstellen, in deren Einzugsgebiet eine landwirtschaftliche Nutzung dominiert, lag sie sogar über dem Grenzwert für Trinkwasser. Der beträgt EU-weit 50 Milligramm pro Liter. Alles, was darüber hinausgeht, muss entweder aufwändig und mit hohen Kosten entfernt werden. Oder die Versorger mischen belastetes mit unbelastetem Wasser, bis die Nitratkonzentration unter den Richtwert fällt. Zwar ist Nitrat für Erwachsene kaum gesundheitsgefährdend; es kann aber durch Bakterien im Körper in Nitrit umgewandelt werden. Dieses gilt als Krebs erregend und kann darüber hinaus bei Säuglingen den Sauerstofftransport im Blut hemmen. Davon abgesehen hat Nitrat an der falschen Stelle unerwünschte Folgen wie Algenblüten im Meer. Wenn sich dann Blaualgen, die giftige Toxine produzieren, oder krank machende Bakterien (zum Beispiel Vibrionen) vermehren, muss das Gewässer für Badende gesperrt werden. Hauptursache seien die industrielle Tierhaltung und die dabei anfallende Gülle. Deren Menge übersteige bei Weitem das, was auf die Felder ausgebracht werden darf. Wenn mehr Dünger in der Landwirtschaft eingesetzt wird, als die Pflanzen aufnehmen können, versickern die Stickstoffverbindungen als im Wasser gelöstes Nitrat im Erdreich – bis sie schließlich ins Grundwasser gelangen. Gülle und Mais belasten das Wasser Das Problem der Überdüngung und der daraus resultierenden hohen Nitratkonzentration im Grundwasser ist seit Jahrzehnten bekannt. Trotzdem hat sich die Lage nicht gebessert, sondern verschlimmert: durch den massiven Anbau von Energiepflanzen für Biogasanlagen. Etwa in Form von Maismonokulturen, die stark gedüngt werden. Nicht nur Umweltschützer kritisieren das seit Langem. »Intensive Landwirtschaft belastet vielerorts die natürlichen Wasserressourcen. Durch den übermäßigen Einsatz von Dünger verschlechtert sich zunehmend die Qualität des Grundwassers in Deutschland«, moniert der DVGW. Auch das Umweltbundesamt weist darauf hin, »dass Reparaturmaßnahmen teurer wären als vorbeugende Maßnahmen. Deshalb ist es wichtig, Nitrateinträge in das Grundwasser zu vermeiden und die Stickstoffüberschüsse deutlich zu reduzieren.« Der Verband selbst engagiert sich nach eigenen Angaben für eine Gewässer schonende Landwirtschaft, um eine nachhaltige Wasserversorgung sicherzustellen. Auch der Bundesverband der Energie- und Wasserwirtschaft (BDEW) fordert von der Politik strengere Auflagen für Dünger und warnt angesichts demonstrierender Landwirte: »Geht Deutschland nicht entschieden gegen die Nitratbelastung des Grundwassers vor, kann das für die Steuerzahler teuer werden: Strafzahlungen von 850 000 Euro täglich und damit mehr als 310 Millionen Euro im Jahr drohen, wenn Deutschland nicht endlich die EU-Nitratrichtlinie in nationales Recht umsetzt.« Verbraucher könnten dann doppelt belastet werden. Steige die Nitratbelastung weiter an, werde sich das auch in den Trinkwasserpreisen niederschlagen. Beide Verbände fordern seit Jahren die Anwendung des Vorsorge- und Verursacherprinzips: »Wir müssen an der Quelle der Verschmutzung ansetzen. Denn Stoffe, die gar nicht erst in den Wasserkreislauf gelangen, müssen auch nicht aufwändig entfernt werden.« Zudem müsse der Grundsatz gelten: Wer zur Verschmutzung der Gewässer beiträgt, darf die Kosten für die anfallende Reinigung nicht zu Lasten der Allgemeinheit sozialisieren. Diesen Artikel empfehlen:
von websitebuilder 08 Dez., 2019
Von Darmkeimen bis zu Schimmelpilzen: Laut einem Bericht des NDR finden sich in abgepackten Obstsalaten teils erhebliche Verunreinigungen. Auch beim Verzehrdatum wird demnach geschlampt. Sie sind prak sch und - sollte man meinen - vergleichsweise gesund. Doch tatsächlich sind fer ge Obstsalate nach Angaben des NDR-Verbrauchermagazins "Markt" nur selten unbedenklich zu genießen. In fünf von sieben Produkten aus Supermärkten, Discountern und Backshops soll die Zahl der Darmkeime, Hefen oder Schimmelpilze gemäß einer S chprobe über den Warnwerten beziehungsweise Richtwerten der Deutschen Gesellscha7 für Mikrobiologie gelegen haben. Die Salate waren demnach zum Zeitpunkt des Einkaufs schon nicht mehr verzehrfähig gewesen. Bei einem Discounter-Produkt lagen laut "Markt" sowohl die Gesamtkeimzahl als auch die Hefen und Darmbakterien über dem Warnwert und können somit Durchfall auslösen. Im Obstsalat aus einem Supermarkt wurden im Labor Schimmelpilze gefunden. Diese können krebserregende Gi7e produzieren. Zudem soll auf einigen Bechern das Herstellungs- und Verzehrdatum nicht vermerkt gewesen sein. Auch die Temperaturen, die bei Kauf eigentlich nicht mehr als sieben Grad Celsius betragen sollen, wurden bei sechs von sieben Produkten zum Teil deutlich überschri>en. Für Schwangere, ältere und vorerkrankte Menschen mit schwachem Immunsystem könnten alle diese Faktoren Risiken bedeuten. Die Verkäufer der Obstsalate reagierten laut "Markt" unterschiedlich auf die Recherchen: Zwei Anbieter hä>en ihre Produkte sofort aus dem Verkauf zurückgezogen. Ein Backshop kündigte an, in Zukun7 grundsätzlich auf den Verkauf von Obstsalaten zu verzichten. Abschlussbericht zum Wilke-Skandal wird erwartet In Deutschland kommt es immer wieder zu Funden von besorgniserregenden Keimkonzentra onen in Lebensmi>eln. In dem besonders schweren Fall der WursAirma Wilke wird am Montag eine neue Entwicklung erwartet. Im Fleischskandal um die hessische Firma will Landesumweltministerin Priska Hinz von den Grünen ihren Abschlussbericht vorlegen. In Produkten des Herstellers waren wiederholt Listerien-Keime nachgewiesen worden, die bei geschwächtem Immunsystem lebensgefährlich sein können. Drei Todes- und 37 Krankheitsfälle werden mit Wilke- Produkten in Verbindung gebracht, die meisten betrafen ältere Menschen jok/AFP 1 von 2 18.11.2019, 08:28 Druckversion - Medienbericht: Gefährliche Keime in fertigem Obstsala... https://www.spiegel.de/wirtschaft/service/medienbericht-gefaehrliche-... URL: h>ps://www.spiegel.de/wirtscha7/service/medienbericht-gefaehrliche-keime-in-fer gem- obstsalat-entdeckt-a-1296968.html Verwandte Arkel: Behördenbericht zu WursAirma Wilke: "Großflächig kontaminiert" (28.10.2019) h>ps://www.spiegel.de/wirtscha7/unternehmen/wilke-wurst-behoerdenbericht-zeigt- zustaende-nach-fabrikschliessung-a-1293802.html Mehr im Internet NDR-Magazin "Markt" h>ps://www.ndr.de/fernsehen/sendungen/markt/Markt,sendung964682.html SPIEGEL ONLINE ist nicht verantwortlich für die Inhalte externer Internetseiten.
von websitebuilder 08 Dez., 2019
Rückruf wegen Salmonellen-Alarm: Betroffen ist eine beliebte Wurst, die in Filialen der Handelsketten Rewe, Edeka, Kaufland und Norma in mehreren Bundesländern verkauft wird. Riesiger Rückruf bei Edeka, Rewe, Norma und Kaufland. In einer Wurst wurden Salmonellen gefunden. Betroffen sind Märkte in gleich mehreren Bundesländern. Mit einem Rückruf in mehreren Bundesländern reagieren die Behörden auf einen Salmonellen-Fund bei einer routinemäßigen Lebensmittelkontrolle. In einer Wurst des Herstellers Willms Weißwasser GmbH & Co. KG wurden dabei Salmonellen nachgewiesen. Das Produkt wurde mit unterschiedlichem Markennamen in Läden der Handelsketten Rewe, Edeka, Kaufland und Norma verkauft. Darüber hinaus ging die Wurst auch über den Direktvertrieb von Willms Weißwasser in Sachsen über die Ladentheke. Bei der Wurst handelt es sich um Schweinefleischknacker, eine Art Mettwurst. Währenddessen ruft die Solidargemeinschaft Unser Land Hühnereier der Güteklasse A zurück. Betroffen sind die Supermärkte Edeka und Rewe sowie mehrere Landkreise im Umkreis von München. Rückruf bei Edeka, Rewe, Kaufland betrifft Wurst aus Sachsen Der Rückruf betrifft folgende Artikel: Schweinefleischknacker der Marke „Lecker Lausitz“ mit dem Mindesthaltbarkeitsdatum: 22. und 23. November und der Chargennummer: 444930. Der Schweinefleischknacker wurde bei den genannten Handelsketten auch über die Bedientheke im Zeitraum von 7. bis 22. November verkauft. Bei Norma kommt der Schweinefleischknacker unter der Marke: „LECKER LAUSITZ“ in den Handel. Zurückgerufen werden Packungen mit 250 und 300 Gramm mit dem Mindesthaltbarkeitsdatum 27.11.2019, 28.11.2019 und 01.12.2019. Nach Angaben des Unternehmens kam das Produkt in mehreren Bundesländern in den Handel. Und zwar bei Norma, Rewe, Edeka und Kaufland in den Bundesländern Sachsen, Thüringen, Brandenburg, Berlin, Mecklenburg-Vorpommern und Sachsen-Anhalt. Es ist nicht der erste Rückruf bei Norma wegen Salmonellen. Lebensmittelrückrufe nehmen zu - was muss jetzt passieren? Machen Sie mit und stimmen Sie ab! Firma gibt Verzehrwarnung nach Fund von Salmonellen in einer Wurst heraus Die Behörden in Sachsen haben den Rückruf angeordnet. Die Artikel dürfen nicht mehr verkauft werden. Dennoch ist nicht ausgeschlossen, dass Kunden in den vergangenen Tagen belastete Fleischknacker gekauft haben. In der Kundeninformation warnt das Unternehmen daher in drastischen Worten vor dem Verzehr. „Diese Produkte sollten nicht verzehrt werden. Personen, die dieses Lebensmittel gegessen haben und schwere oder anhaltende Symptome entwickeln, sollten ärztliche Hilfe aufsuchen und auf eine mögliche Salmonellen-Infektion hinweisen.“ „Insbesondere Säuglinge, Kleinkinder, Senioren und Menschen mit geschwächtem Abwehrsystem können aber schwerere Krankheitsverläufe entwickeln“, heißt es darin. Der Arzt solle auf den Verzehr der Wurst hingewiesen werden. Ebenfalls mit Bakterien belastet war vor kurzem ein beliebter Käse von Penny. Krankheitsanzeichen nach einer Infektion mit Salmonellen Eine Salmonellen-Erkrankung äußere sich demnach innerhalb einiger Tage nach Infektion mit Durchfall, Bauchschmerzen und gelegentlich Erbrechen und leichtem Fieber. Die Beschwerden klingen in der Regel nach mehreren Tagen von selbst wieder ab. Dramatisch war die Situation auch bei einem anderen Lebensmittel. Die Behörden informierten über den Rückruf sogar über „Katwarn“. Kaufpreis wird zurückerstattet - auch ohne Kassenbon Wer die betroffenen Produkte der Firma Willms Weißwasser GmbH & Co. KG im Haushalt hat, sollte sie in den Märkten zurückgeben. Der Kaufpreis wird erstattet (auch ohne Kassenbon). Für Fragen hat die Firma eine Telefonnummer 03576 / 2822-13 (kostenlos) genannt. Auch per Mail ist ein Kontakt unter willms@willms-weisswasser.de möglich.
von websitebuilder 08 Dez., 2019
• Bereits 183 Mal hat das Bundesamt für Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit im laufenden Jahr Warnungen ausgesprochen. • Das geht aus einer Aufstellung der Behörde hervor, die den Funke-Zeitungen vorliegt. Am häufigsten betroffen sind demzufolge Fleischprodukte. • Die Verbraucherorganisation Foodwatch sieht bei der Lebensmittelkontrolle dringenden Verbesserungsbedarf. Das Bundesamt für Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit muss immer öfter vor verunreinigten Lebensmitteln warnen. Das geht aus einer Aufstellung des Amts hervor, aus der die Zeitungen der Funke Mediengruppe zitieren. Dem Bericht zufolge hatte die Behörde bis Ende November 2019 bereits 183 Warnungen herausgegeben - nur drei weniger als im gesamten vergangenen Jahr. 2018 wurden 186 Warnungen ausgesprochen. 2017 waren 161 Lebensmittel beanstandet worden, 2015 noch lediglich 100 Produkte. Am häufigsten - 51 Mal - wurde im laufenden Jahr vor Fleisch, Wild, Geflügel und Wurst gewarnt. Der bekannteste Fall betraf die hessische Wurstfabrik Wilke, die offenbar listerienverseuchte Produkte in Umlauf gebracht hatte. In der Statistik folgen 27 Warnungen vor Milchprodukten. 17 Auffälligkeiten betrafen Getreide und Backwaren, bei Knabberwaren und Fisch gab es jeweils zehn Meldungen. Bei den meisten Lebensmitteln wurden mikrobiologische Verunreinigungen beanstandet. In der Regel handelt es sich um Keime, Bakterien oder Pilze, die Krankheiten auslösen können. Danach folgen "Fremdkörper" als Grund für Warnungen. In 60 Fällen wurden unter anderem Glas, Metall oder Plastikteile in Produkten gefunden. Jedes Jahr werden bundesweit mehr als 500 000 Lebensmittelbetriebe der rund 1,2 Millionen registrierten Unternehmen überprüft. Verantwortlich dafür sind die Bundesländer, die Kontrolleure in die Betriebe schicken. Die Verbraucherorganisation Foodwatch sieht bei der Lebensmittelkontrolle dringenden Verbesserungsbedarf. "Nach jedem neuen Lebensmittelskandal reden wir über die gleichen alten Probleme - aber die Politik packt die entscheidenden Schwachstellen im Lebensmittelrecht nicht an", sagte Foodwatch-Sprecher Andreas Winkler den Funke-Zeitungen. Das entscheidende Problem sei, dass die Verbraucher in der Regel nicht erfahren, welche die "Schmuddelbetriebe" seien. "Mehr Transparenz über Kontrollergebnisse ist auch im Interesse der vielen ehrlich und sauber arbeitenden Betriebe."
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